Mittwoch, 9. April 2025

Aufruf der Wiener Gruppe Frauen in Schwarz

 Women in Black (hebräisch נשים בשחור; deutsch: Frauen in Schwarz) ist eine Anti-Kriegs-Bewegung von Frauen mit geschätzt 10.000 Aktivistinnen rund um die Welt. Die erste Gruppe wurde 1988 in Jerusalem gegründet.[1]

"*STOPP DER ETHNISCHEN SÄUBERUNG DER PALÄSTINENSER*INNEN *

*IN GAZA UND IN DER WEST BANK!*

*STOPP DEM VÖLKERMORD IN GAZA!*

Unter dem Schweigen der Internationalen Gemeinschaft begeht Israel seit
über 18 Monaten einen Völkermord an den Palästinenser*innen in Gaza,
beschleunigt die ethnische Säuberung, den illegalen Siedlungsbau und
Landraub in der Westbank und Ostjerusalem, und übt auch dort
beispiellose Repression aus.

Der kurze Waffenstillstand wurde von Israel immer wieder gebrochen. Die
Menschen, die voller Hoffnung zu den Resten oder Trümmern ihrer Häuser
und Wohnungen zurückkehrten, werden mittlerweile von einer neuen
Hungersnot und neuen Vertreibungen heimgesucht. Anfang März blockiert
Israel die Strom- und Wasserzufuhr nach Gaza erneut, zusätzlich zur
permanenten Blockade von Lebensmitteln, Hilfsgütern jeglicher Art und
Treibstoff. Letzterer wird vor allem für Generatoren für die teilweise
noch funktionierenden Spitäler und Wasser – Entsalzunganlagen benötigt.

Seit 18. März bombardiert Israel erneut Wohnhäuser, fragile Zeltlager,
Gesundheitseinrichtungen etc. Seither wurden mehr als 1.000 Menschen
brutal ermordet, darunter hunderte Kinder. Von Oktober 2023 bis heute
beträgt die Zahl der Getöteten über 50.000, davon über 17.000 Kinder,
die Zahl der Verwundeten über 120.000. Wissenschaftliche Untersuchungen
nehmen an, dass die Zahl der in diesem Völkermord Getöteten viel höher
ist. Wegen Israels Blockade von medizinischen Hilfsgütern, Medikamenten,
medizinischem Equipment starben Tausende Schwerkranke, chronisch Kranke
und Frühgeborene. In Berichten von NGOs oder UNO- Organisationen, und
auch in Untersuchungen von israelischen Historikern wird die
beispiellose, sadistische Brutalität des israelischen Militärs erwähnt.
Die Bombardierung, Zerstörung von Spitälern, die Ermordung von Ärzten
und medizinischem Personal, sowie deren Verhaftung und Folter in
israelischen Gefängnissen, verstößt gegen die Internationalen
Menschenrechte und die Genfer Konvention, und ist eines der
unbegreiflichsten Verbrechen innerhalb des Völkermords. Anfang April
wurde bekannt, dass 16 Ersthelfer von Organisationen wie dem Roten
Halbmond und anderen bei Rafah brutalst von israelischen Soldaten
ermordet wurden, die Leichen und die zerstörten Ambulanzautos wurden im
Sand vergraben. Sie wiesen etliche Kopf- und Brustschüsse auf, einige
waren mit Handschellen gefesselt.

*Die Welt ist informiert – und schweigt immer noch.*

Dies ist „ein Genozid, der von Tag zu Tag unbestreitbarer wird, und
jeden Tag wird es schwieriger zu erklären, worauf die Welt wartet, um
ihm ein Ende zu setzen. Es ist längst an der Zeit, dem Massenmord an den
Palästinenser*innen, ihrer Masseninhaftierung, ihrer Massenvertreibung,
der Massenvernichtung und dem organisierten Massenhunger ein Ende zu
setzen“. (Riyad Mansour, ständiger Beobachter des Staates Palästina bei
den Vereinten Nationen) [...]

Die vollständige Information kann bei fraueninschwarzwien@gmail.com erbeten werden.

Die Behauptung in diesem Aufruf, Israel begehe  "unter dem Schweigen der Internationalen Gemeinschaft" eine ethnische Säuberung, ist bereits durch die UN-Resolution Resolution ES-10/24 der UN-Generalversammlung eindeutig widerlegt worden.
Dennoch weise ich auf diesen Aufruf hin, weil ich es für wichtig halte, dass gerade bei diesem Konflikt beide Seiten gehört werden. 
Deshalb hier der Hinweis auf die Informationen der israelischen Botschaft in Berlin und auf die diplomatischen Vertretungen Israels in Deutschland allgemein.

Mein Kommentar:

Während von einem "Schweigen der Internationalen Gemeinschaft" nicht wirklich die Rede sein kann - Demonstrationen gegen Israel gingen ja um die Welt -, fällt aber auf, wie wenig sich die Regierungen der Staaten äußern, deren Haltung den größten Einfluss auf Israel ausüben könnte: Die USA und - im deutschen Sprachraum - die Bundesrepublik Deutschland. Weshalb sie sich zurückhalten, ist leicht nachzuvollziehen, verständlicherweise stört aber die Zurückhaltung gerade dieser Regierungen die  Women in Black.

Keine Kommentare: