Der Aprilscherz ist - wenn man so will - als eine Vorübung für den Umgang mit Fake News und mit Deepfakes zu verstehen.
Durch fingierte Nachrichten wird dabei der Einzelne darauf getestet, ob er erfundene Nachrichten von der Wirklichkeit zu unterscheiden versteht.
Was beim Gebrauch des Aprilscherzes (der in manchen Zeiten und Regionen auch an anderen Tagen geübt wurde) als lustige Fiktion geboten wird und wurde, ist jetzt gängiges politisches Manipulationsmittel geworden. Von US-Trump hat es mit seinen fast täglichen Drohungen noch eine besondere Form der Verunsicherung erreicht.
Ein Spezialfall ist dabei Friedlich Merz geworden, der nach dem Festhalten an der Schuldenbremse noch vor seiner Kanzlerschaft mit Hilfe einer Änderung des Grundgesetzes ein Sondervermögen von einer Billion Euro anlegen ließ, um der Doppeldrohung durch einen Angriff Putins auf die Nato und eines Austritts Trumps begegnen zu können. Hier sind durch Trump erreichte Verunsicherung und Wahlbetrug nicht mehr zu unterscheiden.
In den Bereich solcher Fake News sind Verschwörungstheorien einzuordnen, die einerseits zum Aufbau einer regierungskritischen Haltung benutzt werden, andererseits aber von ihren Anhängern für wahr gehalten werden, dann aber auch von Regierungsseite benutzt werden können, berechtigte Kritik als Verschwörungstheorie abzutun und deren Vertreter als Verschwörungstheoretiker zu verleumden.
Das Tempo, mit dem Verschwörungstheorien, Deepfakes und zuvor unvorstellbare Attentate wie der Angriff auf das Welthandelszentrum in New York von 2001 und der Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7.10.2023 sich verbreitet haben, führt dazu, dass es extremen moralischen Muts bedarf, einen scheinbaren (durch unglückliche Umstände so zu verstehenden) Atomangriff als solchen zu erkennen und so einen Gegenschlag zu verhindern, der einen Atomkrieg (und damit wahrscheinlich sogar einen Weltkrieg) auslösen würde.
Extremfälle vernünftigen Verhaltens können so weit führen, dass sie von Zwangsstörungen nicht mehr unterschieden werden können. Das gilt vermutlich für Fälle, wo gesunde Ernährung zu Essstörungen führt (Orthorexie) oder in ganz anderer Weise für Trumps Einführung weltweiter Zölle, bei der nicht klar ist, ob sie längerfristig durchgehalten werden sollen, um Industrien zur Umsiedlung in die USA zu zwingen und so einen Aufschwung der US-Wirtschaft zu erreichen oder ob ein baldiger Abbruch der Maßnahmen bevorsteht, sobald genügend Firmen aufgrund dieses Drucks in den USA investiert haben. Woran sollte man da überhaupt den Unterschied von kurzfristig und längerfristig erkennen, wenn das Ziel dasselbe bleibt und der Unterschied nur darin liegt, wie lange die Maßnahme durchgehalten wird. Wenn sie erst abgebrochen würde, wenn die Schädigung für die USA eindeutig unerträglich geworden wäre, wäre sie ja gescheitert.
In scherzhafter, oft auch satirischer Form verbreitet Der Postillion seine extrem übertriebenen Fakten des Tages und andere Falschmeldungen wie etwa den Austritt der USA aus der Welt, die durch ihre Einbettung nicht als Fake News oder gar Verschwörungstheorien verstanden werden dürfen.
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