Ein erfreulich unpolemischer Text beginnt:
In einem alten englischen Kindervers heißt es tröstend: „Sticks and stones may break my bones, but words can never hurt me.“[1]
Die Verfechter/-innen einer „politisch korrekten“ Sprache würden sich einer solchen Auffassung nicht anschließen."
Am Schluss heißt es dort:
"Gesellschaftliche Konfliktlinien treten hervor und die Diskussion um „Hypermoralismus“ oder „respektvollen, diskrimierungsfreien Sprachgebrauch“ ist politisch hoch aufgeladen. Bewertungsmaßstab sollte dabei immer die Angemessenheit sein; gefragt ist die eigene Sprachkompetenz: Prinzipiell sollten wir unsere Sprachverwendung überprüfen und dort, wo wir mit Sprache Menschen verletzen können – denn, um den Kinderreim vom Anfang dieses Textes aufzugreifen: „words“ vermögen dies tatsächlich –, alternative Formen wählen." (Link)
Ich bin versucht dem hinzuzufügen: Sprachverwendung sollte situations- und damit kommunikationspartnerangemessen sein.
Luthers "Das Wort sie sollen lassen stahn" sollte keine verletzende Redeweise rechtfertigen, aber Luthers und Martin Bubers Bibelübersetzungen abzulehnen, weil sie von "alten weißen Männern" stammen, wäre auch nicht angemessen. Und in Lebensgefahr ist für Höflichkeit keine Zeit mehr.
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