Montag, 31. Dezember 2012

Kanzlergehalt

Zu Kiesingers Zeiten hat es mich noch verwundert, dass er laut einer Illustrierten (Stern?) mit 10 000 DM im Monat weniger bekam als ein Durchschnittscallgirl.
Heute dürfte es zum Allgemeinwissen gehören, dass bei gleicher Befähigung ein Mann etwa 30% mehr verdient als eine Frau und ein Manager 10 bis 100 mal so viel wie ein Politiker. (Wer die genauen Zahlen hat, möge mich korrigieren.)
Wenn ZEIT online schreibt: "SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück stößt die nächste Gehaltsdebatte an: Die Einkünfte der Kanzlerin sind ihm zu niedrig – jeder Sparkassendirektor verdiene mehr", so hat gewiss ein Journalist hart gearbeitet, bis er die Rechtfertigung für eine solche Meldung beisammen hatte. Gewiss wollte Steinbrück keine Debatte anstoßen, sondern der Journalist die Meldung haben.
Aber: Wenn ein Kanzlerkandidat schon gegen den Willen eines Großteils seiner Partei bestimmt wird, dann dürfen die Mitglieder von ihm erwarten, dass er sich wengstens professionell verhält. Wer weder als Ministerpräsident noch als Finanzminister gelernt hat, Fragen auszuweichen, der muss schon erhebliche Qualitäten haben, um das in diesem politischen System auszugleichen.

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