Das passt aus meiner Sicht aus einer Reihe von Gründen sehr gut.
1. Es wendet sich gegen Kritik an Trump, und sie will aus guten Gründen nicht als seine Hauptgegnerin erscheinen.
2. Es vermeidet eine Zustimmung und kann insofern als dezente Kritik aufgefasst werden.
3. Es deutet an, dass Trump andere Gründe haben könnte als die offiziell angegebenen, und nur aus diesen Gründen sei Trumps Verhältnis nachvollziehbar. Zu den Gründen:
Trump hat allen Anlass, mit außenpolitisch forschem Auftreten von innenpolitischen Fehlleistungen abzulenken.
a) Er muss versuchen, den Verdacht zu zerstreuen, dass er mit Putin unter einer Decke steckt, weil der ihm bei der Wahl Schützenhilfe geleistet haben und außerdem Mittel zur Erpressung Trumps in der Hand haben könnte.
b) Trump will Handlungsstärke demonstrieren, um so Korea zu warnen.
c) Er will seinem chinesischen Gast demonstrieren, dass er auch auf eigene Faust gegen Korea vorgehen könnte, wenn China nicht seinerseits auf Korea mäßigend einwirkt.
d) Er will demonstrieren, dass er nicht wie Obama davor zurückschreckt, das mögliche Überschreiten einer roten Linie zu sanktionieren, wenn nicht ganz klar ist, ob sie wirklich überschritten worden ist.
4 . Im Vergleich zu den äußerst törichten anderen Unternehmungen Trumps, die Merkel für schwere Fehler halten muss, ist diese Unternehmung aus den oben genannten Gründen wenn auch falsch, so doch zumindest "nachvollziehbar".
Mit dem Artikel in faz.net "Was Putin wollte" vom 9.4. stimme ich nur in ziemlich geringem Umfang überein, ganz gewiss aber mit dem CDU-Politiker, der dort angeführt wird:
"Aber es gab auch Kommentare, die weniger der Parteilinie als einer Sachlogik folgten. So forderte der CDU-Politiker Roderich Kiesewetter, dass die Vereinigten Staaten die Beweise für den Giftgaseinsatz Assads herausrücken sollten. Wohl wahr!"
(Dieser Artikel ist bereits in Fontanefans Schnipsel erschienen. Dort werden Artikel wesentlich häufiger aufgerufen als hier - und zwar besonders aus Frankreich und den USA -, aber hier stehen sie in dem Kontext, in dem ich sie später suchen werde.)
Hierher gehört auch der Kommentar von THOMAS GUTSCHKER:
Der Schachzug des Präsidenten
"Donald Trump hat nicht getwittert – er hat geschossen. Der amerikanische Präsident verändert mit einer einzigen Entscheidung das Stellungsspiel der Weltpolitik. Für ihn ist das ein politischer Befreiungsschlag." faz.net 09.04.2017
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