Gegen Lammert ist der Vorwurf erhoben worden, er habe in seiner Doktorarbeit unsauber zitiert. Daraufhin hat er sie ins Netz gestellt. Das aus dem Urlaub heraus zu tun, deutet eine Selbstsicherheit an, die ich an ihm schon länger beobachtet zu haben glaube.
Was auf lammertplag nachgewiesen wird, ist, dass Lammert bei seinem Literaturreferat die Autoren angibt, auf die er sich bezieht, und nicht die, über die er offenbar seine Kenntnisse über sie bezogen hat. (Beispiel 1, Beispiel 2). Diese Technik bezeichnet lammertplag als Verschleierung.
Ein Plagiat sehe ich nicht darin.
Die Süddeutsche Zeitung hat sich intensiver mit dem Fall befasst als ich: Plagiatsvorwurf gegen Lammert,31.7.13, ebenso Spiegel online, 31.7.13
Mein Eindruck nach Studium von deren Aussagen: Die Techniken der "Verschleierung" und des "Bauernopfers" waren in der Zeit, in der ich viel mit wissenschaftlicher Literatur umgegangen bin - Mitte bis Ende der 60er Jahre -, gang und gäbe. In Ausnahmefällen, wo wörtliche Zitate von entlegener Literatur offenkundig aus Sekundärquellen übernommen worden waren, haben wir uns darüber bei Vielschreibern etwas lustig gemacht. Unter Plagiat habe ich mir immer etwas anderes vorgestellt.
Der Sonderfall Guttenberg und die fünf, sechs ähnlichen Fälle haben jetzt den Ehrgeiz geweckt, nachzuweisen, dass man selbst exakter arbeiten kann.
Ein Korrektor entdeckt im Schnitt weit mehr Rechtschreibfehler als ein Nobelpreisträger. Das braucht nicht zu verwundern.
Damit will ich nicht richtiggehender Schlamperei das Wort reden und schon gar nicht dem geistigen Diebstahl.
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