"[...] Mit Donald Trump geht es ohne Lockerung der Schuldenbremse, also mit Christian Lindner, nicht mehr weiter.
Wir brauchen nun dringend zusätzliches Geld für die deutsche, europäischen und damit auch die ukrainische Verteidigung.
Das war mit Christian Lindner und ohne gravierende soziale Einschnitte nicht zu machen.
Folgerichtig hat der Bundeskanzler genau an diesem Tag die Reißleine gezogen.
Chapeau, das war genau richtig."
Es lässt sich auch anders interpretieren: Des Kanzlers Führungsstil ist von Überzeugung, Verantwortung geprägt, der schnelle leichtfertig abgegebene Schuss ist seine Sache nicht. Er will alle überzeugt hinter den Entscheidungen haben. Zu glauben, das man Erwachsene, zudem noch profilierunsgeile Alphas männlicher Art mit einem Machtwort einhegen kann, ist ergebnisfreies Wunschdenken. Mit einem Typen wie Gerhard Schröder hätte die Ampel, so sie denn zustande gekommen wäre, keine drei Jahre gehalten. Scholzens Aussendarstellung war durchaus suboptimal aber nicht ursächlich für die mangelnde Kompromissbereitschaft der FDP. Wenn unverrückbar auf Positionen beharrt wird, muss man getrennte Wege gehen. Das wollte Lindner und nicht Scholz. Auch wenn ich mit dem Kanzler nicht glücklich bin, hier hat er richtig und angemessen reagiert. Dafür allein: Chappeau. Phoo
Aus meiner Sicht sieht es nicht genauso aus; aber der Vorwurf, jetzt, wo klar ist, dass Trump US-Präsident wird, müsse man unbedingt an Lindner und seiner Schuldenbremse festhalten, ist auch meiner Ansicht nach falsch.
Es gab genügend Punkte, wo Scholz sinnvollerweise hätte engreifen sollen. Jetzt war es unumgänglich.